„Europäischer Salon“ am 27. Juli 2023

Am 27. Juli 2023 konnten wir im „Europäischen Salon“ in der vorwärts: Buchhandlung in Berlin im Rahmen unseres Projektes “Transformation der Erinnerung – Transformation der Aufarbeitung” Dr. Clara M. Frysztacka, Referentin für Zeitgeschichte bei der Heinrich-Böll-Stiftung, begrüßen, welche kurzfristig für Dr. Franziska Davies eingesprungen war, die leider krankheitsbedingt absagen musste. Nach einem Vortrag von Dr. Clara M. Frysztacka zum Thema „Was muss sich nach der ‚Zeitenwende‘ ändern?“ diskutierte sie mit Anna Delius zum „Platz Ost-/ Ostmitteleuropa auf der historisch-kulturellen Landkarte“. Ein sehr spannender Abend, der deutlich machte, dass „wir ein anderes Verständnis von Zeit brauchen, nämlich nicht mehr als eine Linie, die von Westeuropa angeführt wird und die osteuropäischen Gesellschaften hinter sich auf dem Weg zur Moderne bzw. zu Europa einordnet. Stattdessen soll gerade die grundlegende Asynchronie der vielen verschiedenen historischen Entwicklungspfade, die die Geschichte des Kontinents sowohl in Osten als auch in Westen charakterisieren, als Kern Europas erkannt werden.“

Der besondere Dank gilt Anna Delius und Dr. Clara M. Frysztacka für Ihren Einsatz, für Ihre Spontanität und für Ihre Unterstützung! Das war wirklich großartig! Wir konnten „Osteuropa postkolonial“ diskutieren.

Bilder: Sebastian Bolesch | sebastian-bolesch.de

Europäischer Salon mit:

Dr. Clara M. Frysztacka

Foto: © Heide Fest

Dr. Clara M. Frysztacka ist seit Juli 2023 Referentin für Zeitgeschichte bei der Heinrich-Böll-Stiftung. Sie studierte Neuere und Neueste Geschichte sowie Osteuropastudien in Mailand und Berlin. Als Stipendiatin der Gerda Henkel Stiftung arbeitete sie im Forschungsprojekt „Geschichte für alle in europäischen Zeitschriften des 19. Jahrhunderts“ an der Universität Siegen (2012−2015) mit. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität Viadrina im Forschungsprojekt „Ambivalenzen der Europäisierung“ (2016/2017) sowie am Lehrstuhl für Europäische Zeitgeschichte (2017−2023) tätig.

Ihre Themenschwerpunkte sind die Geschichte der 1970er Jahre mit Fokus auf ländliche Räume, Umwelt(bewegungs)geschichte, post- und dekoloniale Geschichte Osteuropas, Geschichte der Kategorie Zeit in Moderne und Postmoderne sowie Geschichte des Europabegriffs und der Europäisierung.

Ihre Dissertation über Zeit- und Modernitätsvorstellungen in der polnischen Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts (erschienen bei DeGruyter 2020) wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie ist Mitherausgeberin des Portals Copernico für Geschichte und Kulturerbe im östlichen Europa und Autorin verschiedener Beiträge für historische Blogs (Bundeszentrale für politische Bildung, Zeitgeschichte-online, TRAFO-Blog).

Anna Delius

Foto: © Wolfgang Frank

Anna Delius ist Referentin für Polen und das Baltikum in der der Projektgruppe „Mittel-, Ost- und Südosteuropa“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Berlin. Zuvor hat sie an der Freien Universität Berlin zur Geschichte spanischer und polnischer Oppositionsbewegungen im 20. Jahrhundert promoviert. Ihr Buch „Working on Rights“ wird im Herbst im De Gruyter Verlag erscheinen. Anna Delius ist außerdem Co-Autorin einer Studie über kollektive Erinnerungen und europäische Identitäten in Europa (VS Springer) sowie zahlreicher Fachartikel zu Erinnerungskulturen und demokratischen Oppositionsbewegungen in autoritären Regimes nach 1945.


Eine Veranstaltung der Willi-Eichler-Akademie e.V.

europa impulse Projekt von Willi-Eichler-Akademie e. V.